Der Support für Windows 10 endet bekanntlich im Oktober 2025 und daran erinnert mich mein Betriebssystem auch des Öfteren. Ich könnte das ändern, indem ich das TPM (Trusted Platform Module) im Bios einschalte, denn natürlich ist mein Rechner bereit für Windows 11, nur will ich kein Betriebssystem als „Software as a Service“, denn so habe ich es empfunden, als ich mal vor einem Win 11 Rechner saß. Überall wird für Microsoft Apps und 365 geworben und dann sind da noch diese Windows Widgets im Startmenü, die hauptsächlich unfassbaren Boulevard-Trash aus dem Microsoft Network MSN anzeigen. Zudem scheinen bei Windows 11 noch mehr Prozesse im Hintergrund zu laufen als bei 10, die Daten an Erst- und Drittanbietern senden. Natürlich kann man vieles über die Registry oder Tools abschalten, aber das ist natürlich wie immer nur „pain in the ass“.
Für mich ist das ein großes Problem, da ich Windows als Betriebssystem für die Audioproduktion verwende. Natürlich würde das auch mit Windows 11 funktionieren, aber ich habe die Nase gestrichen voll.
Schon unter Windows 10 ist das manchmal nervig, weil unglaublich viele Prozesse im Hintergrund laufen, die sich auf die Latenz bei der Echtzeit-Audioproduktion auswirken. Dem kann man entgegenwirken, indem man unnötige Prozesse abschaltet, Energiesparoptionen deaktiviert und vieles mehr. Dies ist oft mit viel Konfigurationsaufwand verbunden und trotzdem findet dann im Hintergrund immer noch ein reger Austausch mit den Microsoft-Servern statt.
In der Vergangenheit hat man sich damit beholfen, den Produktionsrechner komplett vom Internet zu trennen und Updates über externe Medien einzuspielen, ihn sozusagen einzufrieren. Das ist heute kaum noch möglich. Die meisten kommerziellen VST-Plug-ins lassen sich oft nur noch online aktualisieren. Auch die Überprüfung auf Gültigkeit einer Lizenz erfolgt überwiegend online, da nicht jede Software iLok unterstützt. Und wer schon mal einen iLok-Dongle verloren hat, der will vielleicht auch nur noch online.
Wenn ich mir anschaue, was mit Windows 11 auf mich zukommt, kann ich nur sagen: Nö!
Das wird für mich im nächsten Jahr richtig spannend, denn das, was ich hier im Audiobereich abbilden muss, funktioniert für mich nicht mit Linux. Das habe ich alles schon exzessiv getestet.
Mal sehen, wohin die Reise geht. Letztlich habe ich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Wahrscheinlich werde ich mir einen MAC als reinen Produktionsrechner zulegen, auch wenn ich der ganzen Apple-Welt eher kritisch gegenüberstehe. Das kenne ich von meinen iPads und meinem iPhone. Aber immer noch etwas besser als Microsoft mit Windows, die gefühlt einen für mich nicht praktikablen Weg einschlagen – am besten alles in die Cloud und die Nutzer maximal nerven, bis sie nachgeben.
Auf meinem jetzigen Produktionsrechner werde ich dann Linux installieren. Ich habe hier schon seit Langem einen kleinen Homeserver, auf dem natürlich Linux läuft, und auf meinem Notebook Linux Mint. Linux ist schon super, nur im Audiobereich ist es oft noch eine echte Herausforderung. Wäre es nur ein Hobby, kein Problem. Aber für mich funktioniert das leider nicht.
Na mal sehen. Noch habe ich ja etwas Zeit.
Bildquelle Startseite: KI – Stable Diffusion 3.5
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