Es gibt nun leider Probleme mit Ghost, die nicht vorhersehbar waren.
Cloudflare und jsdelivr
Ghost bezieht einige Skripte für die Suche und die Mitgliederverwaltung aus dem CDN jsdeliver.net. Das ist natürlich nicht wünschenswert – zumindest, wenn man in der EU lebt.
Im Gegensatz zur Konkurrenz nutzt jsDelivr eine einzigartige Multi-CDN-Infrastruktur, die auf CDN-Netzwerken von Cloudflare, Fastly, Bunny und GCore basiert. Darüber hinaus verwenden wir benutzerdefinierte Server an Orten, an denen CDNs wenig oder gar keine Präsenz haben.
Quelle: jsDelivr
Dass Ghost diese Infrastruktur nutzt, ergibt Sinn, ist aber in der EU problematisch, weil Daten in die USA abfließen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man auch Server in der EU anbietet. Zudem müsste man Seitenbesucher darüber aufklären. Das kann man in den Datenschutzbestimmungen machen, nur mir ist nicht ganz klar, ob dafür eine aktive Zustimmung der Seitenbesucher erforderlich ist (Cookie-Hinweis). Die Skripte sind zwar für den reibungslosen Betrieb notwendig, aber, und da sind wir beim nächsten Thema, man könnte sie ja auch selbst hosten.
Ghost ohne CDN
Die Ghost-Entwickler haben sich dafür entschieden, den JavaScript-Code für die Portalfunktionen (Mitgliederregistrierung und -zugang) und die Suchfunktion aus dem jsdelivr-CDN zu übernehmen. Man kann diesen natürlich auch selbst hosten. Das hat auch immer funktioniert, aber nun scheint es ein Problem damit zu geben. Mitgliederverwaltung und Suchfunktion arbeiten mit dieser Lösung nicht mehr, sie sind dann ohne Funktion. Wenn man die Skripte aus dem CDN bezieht, ist alles in Ordnung.
Mal sehen, wie es weitergeht
Das neue Blog ist ja eine Selfhosting-Lösung. Besser gesagt, ich lasse es hosten – allerdings nicht über Ghost.org. Ich selbst betreibe nur noch einen VPS zum Testen von Software und einen Homeserver ohne Kontakt nach außen. Und dieses WordPress-Blog läuft auf einfachem Webspace. Mein Hoster wird sich das noch mal genauer anschauen. Ich hatte dort schon mal ein Ghostblog und da hat das mit den Skripten noch funktioniert – sprich, er hat das extra für mich so eingerichtet.
Das soll jetzt keine Werbung sein, aber ich habe selten einen so tollen und engagierten Webhoster gehabt, der auch noch einen erstklassigen Support bietet.
Mal sehen, wie es weitergeht. Auf jeden Fall möchte ich keine US-Dienste nutzen und mir sind die Persönlichkeitsrechte meiner Seitenbesucher sehr wichtig. Und das nicht nur, weil es die DSGVO gibt.
Wenn es da keine zufriedenstellende Lösung gibt, beiße ich halt in den sauren Apfel und mache hier mit WordPress weiter.
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