Das Thema kommt bei mir immer mal wieder auf und irgendwie komme ich nie zu einem Ergebnis.
Eigentlich mag ich den minimalistischen Blogansatz. Alles, was man nicht unbedingt benötigt, kann weg. Dazu gehören in erster Linie Artikelbilder auf der Startseite. Die braucht man eigentlich nicht, weil es ja Headlines gibt. Darunter lassen sich auch immer kurze Textzusammenfassungen anzeigen. Es ist aber auch so, dass Artikelbilder sowohl ästhetische als auch funktionale Zwecke erfüllen. Bilder können die Aufmerksamkeit von Lesern anziehen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass auf einen Artikel geklickt wird. Zudem tragen Bilder zur Suchmaschinenoptimierung bei, insbesondere wenn sie mit ALT-Texten versehen sind, was die Auffindbarkeit in Suchmaschinen verbessert. Zudem lockern Bilder lange Texte auf und machen sie ansprechender, was hier mehr für den eigentlichen Artikel gilt.
Das ergibt alles Sinn, wenn man als Blogger*in z. B. eigene Fotos verwendet oder mit seinem Angebot irgendwie kommerziell unterwegs ist. Bei einer Vielzahl von Themenblogs ergibt das für mich auch alles Sinn, aber bei meinem privaten Blog irgendwie nicht, auch wenn ich das trotzdem mag. Und das ist eben das andere Herz, das in meiner Brust schlägt. Ich mag minimalistisch gestaltete Blogs, aber auch Seiten, die ein richtiges Grafikfeuerwerk abbrennen.
Okay, bei meinem Blog war das nie so der Fall. Aber es nervt mich schon seit geraumer Zeit, für jeden Beitrag ein Artikelbild aus einer freien Bilddatenbank herauszusuchen oder mit KI zu erstellen. Und hier geht es nur um die Startseite. In Artikeln verwende ich Bilder nur dann, wenn sie das Geschriebene wirklich ergänzen. Manchmal verwende ich Bilder auch als Header für Seiten im Blog, die einen Themenkomplex einleiten.
Eigentlich ist das alles suboptimal, was die Startseite angeht. Denn ich habe immer wieder gemerkt, dass ich kürzere Beiträge oft nicht veröffentliche, weil ich für jeden Beitrag erst ein Bild suchen oder erstellen muss. Und das alles nur für die Startseite, auf der ohnehin kaum jemand landet. Dazu gehört natürlich auch immer eine ausführliche Beschreibung des Bildes als ALT-Tag für Blinde und sehbehinderte Menschen. Für SEO habe ich das nie verwendet. Aber ich habe mir mal meine Startseite von einem Screenreader vorlesen lassen und war offen gestanden etwas schockiert. Bildbeschreibungen sind wirklich wichtig, aber wenn man eine Startseite mit vielen Bildern, Überschriften und Textausschnitten hat, muss der Screenreader schon sehr viel vorlesen. Und das alles nur, weil man seine Startseite mit oft unsinnigen KI-Bildern verschönert.
Ich habe das jetzt geändert. Ob das so bleibt, kann ich nicht sagen, denn irgendwie schlägt noch das andere Herz in meiner Brust. Ich habe mich schon oft wieder umentschieden. Aber ich werde das jetzt mal etwas länger testen.
Bildquelle Startseite: KI-Stable Diffusion 3.5
Deine Gedanken kommen mir bekannt vor. Habe auf deinen Artikel auch in meinem Blog reagiert: https://nureinblog.at/45623-artikeluebersicht-ohne-bilder/
Hallo Robert,
vielen Dank für den Verweis auf mein Blog.
Ich habe deinen Artikel gelesen und letztlich bist du unwissend auch ein wenig an meinen Überlegungen beteiligt. Mir hat dein recht klares Blogdesign schon immer gefallen. Ich finde das sehr übersichtlich.
Gruß Andreas
Oh, Danke 🙂 Ich habe in meinem Artikel am Schluss noch einen Link ergänzt: „Ich zerlege mein Blog“. Da habe ich mich grundsätzlich mit der Frage auseinandergesetzt, was ein Blog überhaupt für Bestandteile braucht.
Freut mich, wenn mein Blog so klar designt rüber kommt. Genau das wäre mein Anliegen – um den Fokus immer bei den Artikeln zu belassen. Du bist aber diesbezüglich auch sehr konsequent!
Den anderen Artikel von dir kenne ich auch. Ich empfand die Überlegungen als ganz interessant, gerade auch in Bezug auf eine Seitenleiste. Ich verzichte schon sehr lange darauf. Allerdings finde ich es manchmal auch ganz praktisch, wenn dort die neusten Kommentare angezeigt werden oder man dezent Werbung für seine anderen Projekte machen kann, falls man welche hat. Auch Links zu seinen Fediverse-Accounts sind da präsenter aufgehoben. Aber letztlich kommt man auch ohne Seitenleiste aus.
Interessant, dass du manchmal auf der Starseite Bilder verwendest hast, aber nicht im Artikel selbst. Extra ein Bild raussuchen nur des Bildes wegen wäre mir auch zu aufwändig (und mein Workflow ist vermutlich manueller, als er sein müsste). Ich denke aber umgekehrt: Wenn ich schon ein Bild für den Artikel habe, könnte ich den ja auch auf der Startseite anzeigen. Und habe natürlich jetzt auch einen Post zum Thema: https://benedikt.io/2025/01/bilder-blog-sinnvoll-aufwaendig/ 😅
Hallo Benedikt,
du hast natürlich recht. Wenn man schon Bilder auf der Startseite hat, kann man sie natürlich auch im Artikel verwenden. Allerdings hat mich das immer ein wenig gestört und ich kann gar nicht mal sagen, warum. Wahrscheinlich, weil die Bilder keinen richtigen Bezug zum Artikel hatten. Im Prinzip habe ich sie eher symbolisch verwendet. Angenommen, ich schreibe einen Artikel über einen Modemrouter und verwende dann ein KI-generiertes Symbolbild eines Rechenzentrums, dann regt das eher zum Schmunzeln an, ergibt im Artikel aber nicht wirklich Sinn. Auf der Startseite hingegen schon eher, da man visuell schnell erfassen kann, dass dieser Artikel etwas mit Technik zu tun hat.
Mein Blog sieht jetzt eher wie eine Bleiwüste aus 🙂
Aber ich mag Minimalismus. Würde ich allerdings ein Tech-Magazin betreiben, dann gäbe es da auf jeden Fall Bilder auf der Startseite und auch in den Artikeln.
Ich habe leider etwas spät geantwortet, da ich gar nicht mitbekommen habe, dass es neue Antworten gibt. Ich muss mal schauen, warum das so ist. Deinen ausführlichen Artikel zum Thema habe ich gelesen und ich finde ihn sehr interessant, gerade auch in Bezug auf die rechtliche Situation.
Schöner Artikel. Im gleichen Zwiespalt sehe ich mich auch. Ich habe schon einige Male auf Fotos komplett verzichtet. Vor allem, gleich nachdem ich (3 x) abgemahnt worden bin. Und dann schlägt der Leichtsinn doch wieder zu. Allerdings beschränke ich mich seit einer Weile auf KI-generierte Bilder. Manchen Lesern gefällt das nicht wirklich. Ich hingegen finde es gut und bin auch mit der neuen Einheitlichkeit (Farben, Stil, etc.) einigermaßen fein. Nach dem Muster von Copyblogger habe ich schon länger mal auf Bilder verzichtet. Aber die Themes, die meisten, sind doch dafür ausgelegt, dass Fotos (Beitragsbilder zumal) präsentiert werden. Im Beitrag selbst verwende ich, wie du, nur gelegentlich Bilder. Nur, wenn sie wirklich etwas mit dem Inhalt zu tun haben. Ich habe mir für einfache, ganz kurze Artikel einen Page Hero gebaut (GeneratePress), der verkürzt ist und dem ich nur bei Bedarf ein Bild (im Contentbereich) mitgebe. Auf das Beitragsbild gänzlich zu verzichten wäre in meinem Fall keine gute Idee, weil das auf der Startseite schon irgendwie doof aussieht. Aber das ist – wie so vieles – eine Geschmacksfrage.
Hallo Horst,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Es ist in der Tat ein Problem, dass die meisten Themes sehr bildorientiert sind. Wenn man sie weglässt, sieht die ganze Seite oft sehr seltsam aus. Ich kann die Stunden gar nicht mehr zählen, die ich damit verbracht habe, Themes mit CSS so anzupassen, dass das Blog auch ohne Bilder einigermaßen vernünftig aussieht.
Ich habe hier auch vorwiegend KI-Bilder verwendet, da mir alles andere zu unsicher war. Denn selbst mit Bildern aus freien Bilddatenbanken, egal unter welcher Lizenz, ist man nicht sicher vor Abmahnungen. Ich hatte bislang zwar immer Glück, aber wir alle kennen ja die Geschichten, die anderen Blogger*innen widerfahren sind, und du hast das ja sogar schon selbst erleben müssen. Ich bin der Meinung, bei rein privaten Blogs sollte eine Aufforderung, das Bild zu entfernen, ausreichen. Aber leider ist das immer mit einer Kostennote verbunden. Eine echte Sicherheit gibt es da bedauerlicherweise nicht, es sei denn, man greift auf professionelle Bilddatenbanken zurück, was mit erheblichen Kosten verbunden ist, oder man verwendet ausschließlich selbst erstellte Bilder.
Aber wie du schon schreibst: Es ist wie so vieles eine Geschmacksfrage.
Ich bin den Beitragsbildern auf der Startseite und in den Artikel nicht abgeneigt. Trotzdem besitzt mein Blog nur ein einziges Bild. Der Grund ist die Tatsache, dass eigene Bilder meistens nicht zum Artikel passen und die Bilder, die man auf einigen Webseiten herunterladen kann, zwar meistens unter einer CC0-Lizenz stehen, man aber trotzdem sehr vorsichtig mit dem Benutzen sein muss. Die WordPress Community bietet auch untere einer CC0-Lizenz stehende Bilder an. Aber selbst dort kann man lesen, dass man vor dem Benutzen klären soll, ob man das Bild wirklich nutzen darf.
Hallo Horst,
vielen Dank für deinen Kommentar.
In dieser Hinsicht schlagen zwei Herzen in mir. Ich mag Blogs mit Bildern auf der Startseite, auch wenn diese z. B. mit KI generiert wurden. Ich lese zwar immer öfter, dass man sich an KI-Bildern satt gesehen hat, aber das ist natürlich Geschmackssache. Andererseits mag ich den Minimalismus von Indie-Blogs. Und du sprichst einen wichtigen Punkt an, denn die CCO-Lizenz bietet nur vollständige Rechtssicherheit zwischen dem Anbieter der Bilder und demjenigen, der sie weiterverwendet. Es gibt aber keine Garantie, dass derjenige, der die Bilder anbietet, auch wirklich der Urheber ist. Und das ist generell ein Problem vermeintlich freier Bilddatenbanken. Schaut man sich die AGB solcher Anbieter an, übernehmen sie grundsätzlich keine Haftung. Das Risiko trägt man immer selbst.
Das war für mich auch der Grund, KI-Bilder zu verwenden, die ich lokal auf meinem Rechner mit Stable Diffusion erstellt habe und manchmal auch mit dem Microsoft Image Creator.