Immer mehr Blogs bieten jetzt auch Newsletter an

In letzter Zeit habe ich des Öfteren in meinem Feedreader gelesen, dass immer mehr Blogger*innen nun auch einen Newsletter anbieten möchten.

Newsletter sind ein alter Hut, erleben aber seit einiger Zeit eine Art Renaissance. Früher dienten Newsletter vor allem als Marketinginstrument. Das hat sich aber im Laufe der Jahre geändert, denn heute werden sie recht vielseitig eingesetzt.

Ich habe darüber mal einen Artikel geschrieben, der sich mit der Thematik beschäftigt, allerdings mehr im Zusammenhang damit, dass der Newsletter auch das Blog ist und wie ich als Konsument damit umgehe.

Ich habe schon oft mit dem Gedanken gespielt, einen Newsletter anzubieten. Das scheiterte aber immer an meinem Anspruch, einen Mehrwert zu bieten. Denn machen wir uns nichts vor, wenn du es in die Mailbox deiner Leser geschafft hast, musst du schon etwas mehr mitbringen als deine letzten tollen Posts des Monats. Wir können zwar nicht auf E-Mails verzichten, aber wir lieben sie auch nicht unbedingt. Für Abonnent*innen eines Newsletters sollte es meiner Meinung nach etwas geben, das auch fernab des Blogs spannend, informativ oder einfach nur unterhaltsam ist. Denn wenn ich alles auch als Blogbeitrag finden kann, dann ist RSS meine erste Wahl.

Dann gibt es noch einen anderen Aspekt, mit dem man sich als Blogbetreiber*in näher beschäftigen sollte.

Wie realisiere ich das mit dem Newsletter?

Es gibt viele Möglichkeiten, angefangen von einem einfachen SMPT-Provider bis hin zu professionellen Newsletter-Diensten. Da viele Blogger*innen WordPress als Plattform nutzen, bieten sich natürlich Erweiterungen wie: The Newsletter Plug-in oder auch MailPoet an.

Damit lassen sich DSGVO-konforme Newsletter realisieren. Zu bedenken ist allerdings, dass die E-Mail-Adressen der Abonnenten in der WordPress-Datenbank gespeichert werden. Das ist zwar im Sinne der DSGVO gut, katapultiert einen aber auch auf eine andere Ebene. E-Mail-Adressen gelten als schützenswert, und wenn der Hacker von nebenan in die WordPress-Installation eindringt und Daten abgreift, hat man ein echtes Problem. Darüber muss man nicht nur seine Abonnenten informieren, sondern auch die für einen zuständige Datenschutzbehörde.

Außerdem lohnt es sich oft nicht, einen SMTP-Anbieter zu nutzen, wenn man mit einem Newsletter anfängt. Auch wenn viele zum Versenden ein begrenztes kostenloses Kontingent anbieten, wird bei solchen Angeboten oft Werbung mitgesendet oder man kann nicht auf die API zugreifen.

Die wohl einfachste Methode für Nutzer von WordPress: das The Newsletter-Plug-in in der kostenlosen Version in Verbindung mit WP Mail SMTP. Bei dieser Lösung ist jedoch zu bedenken, dass wenn WordPress auf Shared-Webspace läuft, Newsletter-Dienste in der Regel nicht erlaubt sind. Das mag am Anfang gar nicht so ins Gewicht fallen, aber im schlimmsten Fall dreht einem der Hoster den Saft ab.

Wenn es gut läuft, kann es teuer werden.

Ab einer gewissen Anzahl von Abonnenten*innen kommt man um einen professionellen SMTP-Provider nicht mehr herum. Und wenn man sich die Entwicklung so ansieht, verschwinden immer mehr flexible Angebote. Lange Zeit gab es die Möglichkeit, Mailkontingente zu kaufen. Waren diese aufgebraucht, konnte man sie gegen Geld wieder auffüllen. Heute findet man hauptsächlich Pakete als Abo-Modell. Das lohnt sich für Freizeitblogger*innen eigentlich nur, wenn man mit seinem Blog mehr oder weniger Einnahmen generieren kann oder unheimlich viel Spaß an der Sache hat.

Wie eingangs erwähnt, habe ich schon oft darüber nachgedacht, einen Newsletter zu schreiben. Das würde mir auch Spaß machen, aber der Aufwand und die möglichen Kosten für ein Hobbyblog dämpfen meine Begeisterung. Denn eines ist auch klar, wenn ich einen Newsletter anbiete, dann sollte er auch regelmäßig erscheinen und einen Mehrwert bieten. Aber das kann ich nicht garantieren. Deshalb habe ich bisher die Finger davon gelassen.

Ich wünsche aber allen Blogger*innen, die jetzt auf den Newsletter-Zug aufspringen, viel Erfolg und ganz wichtig dabei, viel Spaß.

Bildquelle Startseite: KI – Microsoft Creator

Andreas

Audio- und Technikfreak, interessiert sich für Atmo, Sounddesign, Synthesizer, Filmscore, Podcasts, Netzkultur, FOSS, Gaming sowie für wissenschaftliche und gesellschaftliche Themen. Auch hier auf fedispace.de zu finden.

Post navigation

4 Kommentare

  • Hi Andreas, vielen Dank für den Post – vom Timing her fühle ich mich da ja direkt angesprochen. 😅 Durch diese Inputs habe ich zum ersten Mal nachgeschaut, wie das mit dem Versand bei meinem Hoster überhaupt aussieht.

    Bei den österreichischen Anbietern world4you sind es 2000 Mails pro Tag, bei easyname 1500. Einen Passus, dass Newsletter nicht erlaubt wären, hätte ich bei beiden auf die Schnelle nicht gefunden. Im Gegenteil, bei world4you gibt es eben sogar eine eigene Support-Seite für die empfohlenen SMTP-Einstellungen, wenn man über die eigene Webseite mehr als 500 Mails pro Tag verschicken möchte.

    Bei Hetzner steht das aber tatsächlich (Punkt 4, Massenmails):
    https://www.hetzner.com/de/legal/webhosting/
    Obwohl hier bis zu 500 Mails pro Stunde erlaubt sind, sind offenbar keine Newsletter erlaubt – klingt widersprüchlich und erschließt sich mir nicht ganz, ehrlich gesagt.

    Was professionelle SMTP-Provider angeht: Die Versandgeschwindigkeit ist beim The Newsletter Plugin ja einstellbar, damit kommt man IMO schon eine Weile durch (und laut Doku muss der Browser-Tab nicht geöffnet bleiben, zumindest bei gescheduleten Newslettern).

    Bzgl. DSGVO: Das Thema mit den schützenswerten E-Mail-Adressen hat man eigentlich schon, sobald man Kommentarbenachrichtigung anbietet, aber klar, sollte man im Auge haben.

    PS: Habe Teile aus meinem Kommentar bei Roberts Post zu dem Thema hier wiederverwendet: https://nureinblog.at/44501-ein-newsletter-fuer-nur-ein-blog-2/

    • Hallo Benedikt,

      ich glaube, wenn man mit einem Newsletter anfängt, ist das auch erst mal keine Hürde. Man hat ja nicht auf einmal 1000 Abonnenten. Und auch wenn einige Hoster den Versand von Newslettern ausschließen, aber definieren, wie viele Mails in welchem Zeitraum gleichzeitig versendet werden dürfen, werden sie einem sicher nicht gleich den Saft abdrehen. Das passiert wahrscheinlich erst, wenn man unverhältnismäßig viel Last erzeugt. Aber sicher kann man sich da natürlich nicht sein. Es kann aber auch sein, dass man mit solchen Regelungen den Betrieb von reinen Newsletter-Diensten von vornherein ausschließen will, was bei einem Blog mit Newsletter nicht wirklich zutrifft. Und wie du schon schreibst, die Versandgeschwindigkeit ist beim The Newsletter Plug-in ja einstellbar.

      Mein Hoster ist Hetzner und angenommen ich hätte 1000 Abonnenten meines nicht vorhandenen Newsletters, könnte ich den Versand natürlich auf 2 Stunden mit je 500 Mails aufteilen. Ich würde mich aber vorher noch einmal beim Hoster erkundigen, wie genau das mit dem Verbot von Newsletter-Diensten gemeint ist. Da ist es schon praktisch, einen Hoster zu haben, der einen solchen Passus gar nicht erst in seinen Nutzungsbedingungen hat.

      Und zum Thema DSGVO stimme ich dir zu. Ich wollte das in meinem Beitrag nur mal erwähnen, da man das natürlich immer im Auge behalten muss.

      Dein Blog habe ich übrigens schon lange in meinem Feedreader. Jetzt muss ich nur noch den Newsletter abonnieren 🙂

      Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem neuen Angebot.

  • Das mit den Newsletter-Diensten hab ich mir auch gedacht, vielleicht frage ich bei Hetzner mal aus Interesse nach, wie das gemeint ist – auch, wenn ich kein Kunde bin. Durch deinen Post habe ich jedenfalls zum ersten Mal genauer nachgesehen, wie das bei mir mit mehr Abonnent:innen laufen würde, denn obwohl 2000 Mails pro Tag erst einmal nicht so schlecht klingen, bedeutet das natürlich, dass man nur rund 80 Mails pro Stunde verschicken kann (abzüglich sonstiger verschickter Mails wie Kommentarbenachrichtigung). Und wie gut/zuverlässig der Prozess über mehrere Stunden tatsächlich läuft, finde ich (hoffentlich 😅🤞) noch raus. Vielen Dank jedenfalls fürs Daumendrücken!

    Hab deinen Blog auch schon länger abonniert! Du kannst dir auf meiner Newsletter-Seite auch ganz unverbindlich den ersten Newsletter im Archiv anschauen (unter /newsletter ganz unten) dann siehst du, was dich erwartet – und Feedback dazu natürlich gern!

    • Ich habe den ersten Newsletter im Archiv gelesen und finde ihn super. Den werde ich gleich mal abonnieren.

      Neben den Themen gefällt mir vor allem das E-Mail-taugliche Format. Andere Newsletter binden oft sehr viele Grafiken ein, die dann auf externe Inhalte verweisen. Das kann man natürlich machen, aber etwas textlastiger finde ich für einen Newsletter viel angenehmer. Ich freue mich schon auf die zweite Ausgabe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Oben