Das habe ich in den letzten Tagen häufiger in meinem Feedreader gelesen. Ist da was dran?
Worum geht es eigentlich
Blogger und Bloggerinnen schreiben häufig über das Bloggen an sich. Die Bandbreite ist dabei recht groß. Sie reicht von Beiträgen, die erklären, warum man überhaupt bloggt, bis hin zu Überlegungen, wie Blogs weiterhin bestehen können oder ob KI-Bilder böse sind. Zudem gibt es zahlreiche Stöckchen zum Thema Bloggen und auch Blogjubiläen.
Dann passiert das, was ich hier gerade mache. Man greift ein Thema auf und schreibt einen Blogbeitrag darüber. Viele andere Bloggerinnen und Blogger machen das auch. Dadurch kann das Gefühl aufkommen, dass die Blogosphäre zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Die Sorge ist, dass diese Themen weder für Suchmaschinen noch für Nicht-Blogger:innen interessant sind.
Ist das ein Problem?
In Bezug auf die großen Suchmaschinen habe ich eine klare Meinung. Wir sollten sie nicht als Freunde, sondern als Bedrohung betrachten. Die Zeiten, in denen sie uns regelmäßig organischen Traffic beschert haben, sind eigentlich vorbei. Vielmehr bestehlen sie uns. In der KI-Zusammenfassung der Suchmaschine als Quelle aufzutauchen, ist eher ein Glücksfall und kommt, wenn überhaupt, meist nur sehr großen und alten Blogs zugute. Aber im Prinzip ist es auch egal, denn wenn einem alle gesuchten Informationen in einer Zusammenfassung präsentiert werden, interessiert sich niemand mehr für Quellen.
Die vielen, kleinen Blogs da draußen, findet man kaum noch. Selbst Blogs, die schon viele Jahre am Start sind, werden zunehmend schlechter gefunden. Von daher ist es auch so wichtig, das wir uns vernetzten. Und da gibt es ja mittlerweile viel Bewegung.
Und ja, wenn Blogger:innen über das Bloggen schreiben und man selbst bloggt, dann greift man das Thema sicherlich eher auf als wenn man hauptsächlich über Computerspiele schreibt und das andere Blog vielleicht über Brettspiele. Was uns eint, ist das Bloggen. Wenn jemand einen Beitrag zu diesem Thema verfasst, motiviert mich das oft, mich ebenfalls in Form eines Beitrags damit zu befassen.
Ist die Blogosphäre zu sehr mit sich selbst beschäftigt?
Ich würde eher sagen, dass sie sich selbstverständlich auch mit sich selbst beschäftigt. Ich lese solche Beiträge immer gern, aber ich blogge ja auch. Aber wenn ich so in meinen Feedreader schaue, sehe ich da eher eine große Vielfalt an Themen.
Und selbst wenn sich einige Blogs viel mit dem Thema Bloggen an sich beschäftigen, ist das doch nicht schlecht. Einerseits kann man in seinem Blog tun und lassen, was man will, andererseits kann es für Leser inspirierend sein, selbst mit dem Bloggen anzufangen.
Auch wenn das jetzt etwas negativ klingt: Ich denke, dass es für Freizeit- und Hobbyblogs fast vorbei ist, mit wirklich fundierten und umfangreichen Artikeln viele Leser über die großen Suchmaschinen zu erreichen. Eine Vernetzung untereinander wird daher immer wichtiger. Blogbeiträge über das Bloggen, die immer wieder aufflammen, weil viele sich inspiriert fühlen, ein Thema aufzugreifen und mit einem eigenen Blogbeitrag darauf zu antworten, sind in Bezug auf Vernetzung doch recht produktiv. Das birgt natürlich auch die Gefahr, in einer Art Social-Media-Bubble zu enden – allerdings mit mehr Zeichen und einer längeren Auffindbarkeit von Texten.
Sind wir also mit uns zu sehr beschäftigt?
Das mag oft so wirken und manchmal trifft es vielleicht auch zu, aber ich finde das überhaupt nicht schlimm. Aber da hat jeder eine andere Meinung.
Danke für deinen Artikel.
Bitte verstehe das nicht als Kritik. Aber im Moment bloggen einige darüber, ob Blogs zuviel über das bloggen schreiben. Und schon sind sie Teil der der Frage 😉
Ja, es gehört dazu, dass wir uns selbst hinterfragen, weiter entwickeln wollen und auch über unsere Fragen und Antworten bloggen.
Seltsam finde ich nur, wenn manche:r meint festlegen zu können, was nur Blogger:innen lesen und was andere nicht lesen. Naja, kann man natürlich auch tun. Aber woher man das weiß, ist die Frage.
Schlußendlich. Es ist ein Blog. Die sind als eine Art Tagebuch mit Einträgen in umgekehrter chronologischer Reihenfolge gestartet. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Blog kann alles beinhalten, muss es aber nicht. Das hat Blogs so vielfältig gemacht und so interessant.
Somit viel Spaß uns allen beim bloggen.
Hallo Robert,
du drückst quasi das aus, was ich mit meinem Artikel meine. Für mich ist es ganz normal, Blogthemen aufzugreifen und darüber zu schreiben. Und ich sehe es genauso wie du: Eine Festlegung, ob Themen nur Blogger:innen interessieren und andere nicht, ist gar nicht möglich – und vor allem auch gar nicht nötig. Wer sich für derartige Themen nicht interessiert, wird sie auch nicht lesen. Das gilt letztendlich für alle Themenbereiche.
Und am Ende ist es ja so, dass man in seinem Blog tun und lassen kann, was man will. Jeder hat da ganz eigene Vorstellungen und das ist auch gut so.