Amazon will im kommenden Jahr mehr Werbung in seinen Fernsehsendungen und Filmen auf Prime Video zeigen. Damit möchte das Unternehmen seinen Einstieg in werbefinanzierte Streamingdienste vorantreiben.
Quelle: Caschys Blog
Tja, es hat nicht wirklich lange gedauert, bis wir das zurückbekommen, was wir damals verlassen haben: ein Fernsehprogramm mit Werbeunterbrechungen.
Ich bin schon lange kein Amazon-Prime-Kunde mehr, nutze aber gelegentlich das rein werbefinanzierte Amazon Freevee. Wie oft ein Film oder eine Serienfolge durch Werbung unterbrochen wird, ist sehr unterschiedlich. Es kommt schon mal vor, dass man 5–7 Werbespots über sich ergehen lassen muss, die größtenteils aus Eigenwerbung für Prime Video bestehen. Manchmal werden auch mehrere in Reihe abgespielt. Das ist unfassbar nervig, aber immerhin muss ich dafür kein Geld bezahlen.
Was für mich auf keinen Fall infrage kommt, ist für einen Streamingdienst zu bezahlen und trotzdem nervige Werbung ertragen zu müssen. Amazon-Prime-Kunden müssen sich die Werbefreiheit ja extra dazukaufen. Solche Angebote gibt es mittlerweile bei fast allen Streamingdiensten. Man spart zwar etwas Geld beim Abo, muss dann aber mit der Werbung leben.
Wie sieht die Zukunft aus?
Die Frage, die ich mir stelle, ist folgende: Was ist, wenn Amazon bestimmte Filme und Serien nur für sein werbefinanziertes Angebot produziert oder lizenziert? Die kann ich als zahlender Kunde mit Werbefreiheit natürlich auch sehen, nur bleibt die Werbung dann drin? Das könnten letztlich alle Streamingdienste so machen.
Oder was passiert, wenn man den Weg von YouTube geht: Man überfrachtet alles so mit Werbung, dass die Leute entnervt aufgeben und bereit sind, sich ein teures Premium-Abo zu klicken – das übrigens noch teurer wird. Auch andere Streamingdienste drehen zunehmend an der Preisschraube und werden das so lange tun, bis die absolute Schmerzgrenze erreicht ist.
Oder was ist, wenn wir in Zukunft nur noch Abomodelle haben, die sich nach der Anzahl der Werbeeinblendungen richten – Premium Plus, nur zwei Werbespots pro Film oder Serienfolge, für günstige 40 € im Monat?
Ganz ehrlich, das würde ich den Unternehmen durchaus zutrauen, wenn man sich die Entwicklung von Big-Tech so anschaut. Früher war man das Produkt, wenn man eine Dienstleistung vermeintlich kostenlos in Anspruch genommen hat. Heute ist man auch als zahlender Kunde das Produkt.
Ich nutze Streaming-Dienste nur noch sporadisch. Wenn ich eine Serie sehen möchte, warte ich, bis alle Folgen verfügbar sind. Dann abonniere ich den Dienst für einen Monat und kündige gleich wieder. Dauerhaft würde ich keinen Streamingdienst mehr abonnieren.
Bildquelle Startseite: KI-Microsoft Image Creator
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